Montag, 27. Juli 2015

Erwachsene und Schule.

Wenn ihr noch zur Schule geht, kennt ihr sicher alle diese Sprüche, wie zum Beispiel:
 
"Mecker nicht rum, ihr habt doch eh bald wieder Ferien."
 
"Du findest Schule schon anstrengend? Warte mal ab bis du arbeiten musst!"
 
"Hach ich wünschte, ich wäre wieder in der Schule, da war alles noch so schön einfach..."
 
Und so weiter und sofort. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber mir machen diese Sprüche immer Angst und manchmal auch etwas wüdend. Denn wir sind ja praktisch live vor Ort und denken uns nicht aus, dass es anstrengend ist zur Schule zu gehen.
Deshalb frage ich mich, ob diese ganzen "schlauen Sprüche" von Erwachsenen überhaupt berrechtigt sind.
 
Also, ich sehe es auf jeden Fall ein, dass der Arbeitsalltag sehr anstrengend sein kann. Man muss lange, teilweise mit Kunden und meist auch anspruchsvoll arbeiten, was einem nicht mal so zufliegt, dass ist häufig ein langer Weg dorthin zu kommen. Und das sehe ich absolut ein. Ich will nicht bestreiten, dass der Arbeitsalltag schwerer als der Schulalltag ist. Auf keinen Fall. ABER, und jetzt kommen wir zum entscheidenen Punkt: WIR sind circa16 und DIE durchschnittlich 40!
  
Ein 16 jähriger Jugendlicher hat im Normalfall nicht die Erfahrung und Ausdauer um in einem Job, den ein 40 jähriger ausübt, zu bestehen. Ich glaube auch nicht, dass das jemand erwarten würde, trotzdem wird uns immer wieder deutlich gemacht, wie einfach unser Leben als Schüler doch ist. Ja na klar, für einen Erwachsenen, der über 8 Stunden am Stück arbeitet, sind 4 Schulblöcke mit langen Pausen entspannt. Aber wir kennen es nicht anders. Für uns ist das "neu", mit sogenanntem "wichtigen Wissen" vollgestopft zu werden. Etwas neues zu lernen, was einen in keinsterweise interessiert, kann auch anstrengend sein. Ok ich will mich jetzt nicht über unser Bildungssystem aufregen, das ist ein eigenen Blogpost wert.
 
Aber ihr wisst, was ich meine oder?
 
Klar empfinden Erwachsene das Schulleben inzwischen als einfach. Sie haben ja mittlerweile auch viel an Erfahrung, Wissen und Praxis dazugewonnen. Wir nicht, wir entwickeln das gerade erst noch. Das ist genauso, wie, wenn wir sagen, dass wir wieder in die Grundschule wollen, weil da alles so schön einfach war. Nein, war es nicht. Es war komisch, nach der Schule plötzlich auch noch zu Hause "arbeiten" zu müssen, und nicht den ganzen Tag spielen zu können. Man hatte auf einmal Aufgaben, wie 25 - 13 zu rechnen. Ja, das empfanden wir als schwer damals.

Ich bin also der Meinung, dass niemand das Recht hat, das Leben einer jüngere Generation, als leicht zu bezeichnen. Objektiv betrachtet, mag das vielleicht stimmen, aber  aus der Sicht des Einzelnen, ist das definitiv falsch.

Denkt mal darüber nach. Versetzt euch in die Lage des anderen und versucht ihn zu verstehen, als immer nur nach dem eigenen Standpunkt zu beurteilen. Das öffnet im ganzen Leben neue Türen.

~Fabi

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen